Zu viel des Guten: Machen die Aktivitäten, die Ihr Hund liebt, ihn krank?

Author: Emily Larlham

Ins Deutsche übersetzt von Diego Auer

Wie aus gutem Stress schlechter werden kann

Stress ist ein natürlicher Teil des Lebens. Eustress (milder Stress/guter Stress) tut Körper und Seele gut. Wir alle wissen, wie es ist, guten und schlechten Stress zu erleben. Viele Menschen empfinden schlechten Stress (Disstress), wenn sich auf dem Weg zur Arbeit plötzlich ein Stau bildet, sie deshalb zu spät kommen und dann von ihrem Chef ordentlich was zu hören bekommen. Guten Stress (Eustress) hingegen erleben viele, wenn sie sich mit Freunden verabreden, eine Bergwanderung machen oder eine kleine Rede vor dem engen Bekanntenkreis halten. Aber kann man auch zu viel von diesem guten Stress erleben? Es gibt nicht umsonst die Redewendung „Zu viel des Guten“. Stellen Sie sich vor, Ihre Freunde und Bekannten kämen Sie jedes mal besuchen, wenn Sie frei haben, oder sich gerade Zeit für sich genommen hätten. Sie wären gezwungen, sich mit Leuten abzugeben, wenn Sie eigentlich allein sein wollen, sowie längere Bergwanderungen zu machen, als Ihnen lieb wäre. Sie wären völlig erschöpft und Ihnen täten schon ganz die Beine weh, aber das Ziel läge noch in unabsehbarer Ferne. Die Balance wird gestört und etwas an sich Gutes kann (in zu großer Menge) als negativ empfunden werden und Ihrem körperlichen und seelischen Wohlbefinden schaden. Dasselbe gilt auch für Hunde. Daher ist es wichtig für uns als Hundehalter, dies immer zu berücksichtigen, wenn ein Verhaltensproblem oder auch ein körperliches angesprochen werden soll.

Ich werde regelmäßig von Leuten kontaktiert, deren einst stets freundlicher, sorgloser Hund angefangen hat, sich in die Leine zu werfen und fremde Hunde anzubellen. Dabei hat er vorher den ganzen Tag friedvoll mit anderen Hunden in der Tagesbetreuung gespielt, während der Besitzer auf der Arbeit war. Was dort oft passiert ist, dass viel zu viel um den Hund herum passiert und ihn körperlich und geistig auslastet, er aber kaum eine Gelegenheit bekommt, sich auszuruhen und davon zu erholen. Der dadurch angestaute Stress kann dazu führen, dass der Hund schließlich überreagiert und ausrastet, sobald er auf einem Spaziergang auf einen anderen Hund trifft.

Wie stressig eine soziale Interaktion für jemanden ist, ist von Mensch zu Mensch sowie von Hund zu Hund unterschiedlich. Zum Beispiel gibt es Menschen, die absolut keine Probleme damit haben, sich jeden Abend mit Freunden zu treffen oder sich spontan mit wildfremden Leuten zu unterhalten. Dann gibt es wiederum jene Menschen, die sich möglichst nur mit engen Freunden oder der Familie treffen möchten, und dann auch nur am Wochenende. Für manche Hunde kann die Hundetagesbetreuung wie eine 6-stündige Weihnachtsfeier mit Teilnahmepflicht sein, die 5 mal die Woche stattfindet. Manche Hunde schwimmen mit dem Strom, andere beginnen durch zu viel des Guten unter chronischem Stress zu leiden. Es wird vermutet, dass wenn der Stress anhält und zu chronischem Stress wird, dies das Gehirn und seine Verdrahtung mit der Zeit verändert.

Alles in Maßen

pitbull dog training pittie how to train stress Wir wissen, wie ungesund es sein kann, zu viel oder zu wenig zu essen. Genauso wichtig ist Mäßigung auch bei sportlicher Betätigung sowie bei mentaler Auslastung. Es versteht sich wie von selbst, dass zu wenig körperliche und mentale Auslastung ungesund ist. Aber dass zu viel davon einem Hund physisch und mental schaden kann ist auf Anhieb nicht jedem bewusst. Im Fernsehen läuft öfters eine Sendung, in der man überdrehte „Problemhunden“ sieht, die wild an Menschen hoch springen und an der Leine ziehen. Nachdem sie ordentlich ausgepowert wurden liegen sie nur noch flach auf dem Wohnzimmerteppich herum. Die Besitzer sind glücklich und die Welt ist wieder in Ordnung, da der Hund den Anschein erregt, vollkommen ruhig und ausgeglichen zu sein. In Wahrheit ist er aber einfach nur erschöpft von der ganzen Rennerei. Körperliche Auslastung unterbricht die körpereigene Homöostase, also die Ausgeglichenheit. Zu viel körperliche Betätigung kann eine Vielzahl von Verletzungen und Krankheiten hervorrufen und trägt zur allostatischen Last (Überbeanspruchungs- und Abnutzungseffekte, die nach wiederholter Exposition gegenüber Stress auftreten) bei, also all die Dinge, die der physischen und mentalen Gesundheit des Hundes schaden. Es ist möglich, einen Muskel zu viel zu trainieren, ja sogar den ganzen Körper. Wenn ein Hundehalter sieht, dass sein Hund gestresst ist und ihn deshalb regelmäßig durch extreme körperliche Betätigung auspowert, macht der Hund nachher den Anschein als wäre er ruhig und zufrieden.

Dies kann jedoch dazu führen, dass der Hund durch all den Sport immer mehr Ausdauer bekommt und von mal zu mal mehr Bewegung braucht, um jenen Punkt zu erreichen, wo er nur noch müde umfällt und herumliegt. Dieses übermäßige Auspowern kann anfangen, den Stress im Leben des Hundes noch mehr zu erhöhen, da der Körper mehr Energie aufbringen muss, um seine Homöostase zu erreichen. Darum Vorsicht! Dass ein Hund überdreht und gestresst ist kann einen völlig anderen Grund haben, als dass er Bewegung braucht. Der Grund kann ein anderes Verhaltensproblem sein, oder dass eins seiner Bedürfnisse nicht erfüllt wurde. Den Hund bis zum Umfallen auszupowern behebt das eigentliche Problem nicht, sondern macht ihn nur müde vom vielen Herumrennen. Bewegung sollte immer in Maßen erfolgen, in Kombination mit einem Trainingsplan, um bestehende Verhaltensprobleme gezielt anzugehen. Während man dies macht sollten temporär andere Stressoren im Leben des Hundes reduziert werden.

Manche Hunde wissen, wann sie genug Futter, soziale Interaktionen oder Bewegung hatten. Andere hören nicht auf zu fressen, zu spielen oder den Ball zu jagen, selbst nachdem sie den Punkt erreicht und überschritten haben, ab dem etwas nicht mehr gut für sie ist. Als Hundehalter liegt es an uns dafür zu sorgen, dass alle Bedürfnisse unserer Hunde in Maßen erfüllt werden.

Hier ist eine Liste von Dingen im Leben des Hundes, in denen guter Stress zu schlechtem werden kann. Diese Dinge können schlimmstenfalls sogar schädlich für den Hund sein, wenn er zu viel davon bekommt:

  • Children playing with a dogSoziale Interaktion mit Hunden, Menschen und Kindern
  • Hundetagesbetreuung
  • Hundepark
  • Wilde Tiere jagen
  • Übermäßige Bewegung – Ballspielen, Frisbee, springen, joggen, laufen, sowie besonders anspruchsvolle Tricks und Bewegungen
  • Hundetraining (Ja ich sage als Hundetrainerin, dass zu viel Training der physischen und mentalen Gesundheit Ihres Hundes schaden kann! Trainieren Sie stets in Maßen.)
  • Sie überall hin mit begleiten (Assistenzhunde-Arbeit, Ausstellungen, Hundesport, Vorführungen)

Für manche Hunde bedeuten diese Dinge guter Stress, aber für andere kann es zu viel werden. Unser Körper und Geist ist nie ganz im Einklang. Innere Vorgänge werden ständig unterbrochen und korrigiert. An einem ruhigen Tag kann für einen Hund ein Abstecher beim Hundepark ein aufregendes, ausgleichendes Erlebnis ein, aber wenn derselbe Hund bereits vom Vortag gestresst ist oder, noch schlimmer, unter chronischem Stress leidet, kann dasselbe Erlebnis einen negativen Effekt auf den Gemütszustand des Hundes haben.

Weitere mögliche Stressoren (über die wir oft keine Kontrolle haben):

  • In ein neues Haus ziehen oder einen neuen Ort besuchen
  • Ein neues Familienmitglied zieht ein
  • Neue, laute Nachbarn
  • Eine längere Zeit (oder zu einer anderen Tageszeit) allein zu Hause gelassen werden als üblich
  • Reisen
  • Einem neuem Reiz ausgesetzt sein (oder etwas, wovor der Hund sich fürchtet)
  • Futterwechsel
  • Abweichende Schlafzeiten
  • Abweichender Gesundheitszustand
  • Hohes Alter – blind, taub oder senil werden

Zeichen, die darauf hindeuten, dass Ihr Hund unter enormen Stress steht:

  • Verhalten – Sie bemerken eine Veränderung der gewohnten Verhaltensweisen Ihres Hundes. Der Hund beginnt sich öfters zu verstecken, will allein sein, oder sucht im umgekehrten Fall viel öfter Ihre Aufmerksamkeit. Der Hund wird überempfindlich gegenüber Geräuschen, Objekten, Gerüchen, oder Berührung. Sie bemerken eine erhöhte Schreckhaftigkeit. Ihr Hund wirkt angespannt, frustriert oder aggressiv.
  • Fressen – Erhöhter oder verringerter Appetit. Gewichtsverlust oder -zunahme.
  • Gesundheit – Beschwerden wie Allergien oder Verdauungsprobleme.
  • Schlaf – Verändertes Schlafverhalten – Ruhelosigkeit, umherstreifen, Lethargie

Bedenken Sie, dass diese Veränderungen auch auf eine unerkannte Krankheit oder Verletzung zurückzuführen sein können, zum Beispiel ein schmerzender Zahn oder Hüftprobleme. Falls Ihr Hund an einer plötzlich auftretenden Krankheit leidet, können Sie neben der medizinischen Behandlung auch darauf achten, temporär den alltäglichen Stress im Leben Ihres Hundes zu reduzieren, um seine Abwehrkräfte zu stärken.

Haben Sie sich in der Grippesaison jemals plötzlich schwach und kränklich gefühlt, sind dann zu Hause im Bett geblieben und die Grippe ist folglich einfach ausgeblieben? Oder andersrum, haben Sie je an einem milden Schnupfen gelitten, sind dann mit Freunden zum feiern, joggen oder arbeiten gegangen und der harmlose Schnupfen hat sich in eine schlimme Grippe verwandelt? Oder Sie waren im Winter mehrere Stunden lang draußen, hatten sich nicht warm genug angezogen und nachher waren Sie krank? Es hilft kranken Hunden immens, nicht nur den schlechten sondern auch den GUTEN STRESS zu verringern, ähnlich wie bei uns Menschen. Zu viel des Guten kann dazu führen, dass der Körper sich überanstrengt und die körpereigene Zellregeneration an ihrer Arbeit gehindert wird.

Der Teufelskreis

Alles hängt zusammen. Körperliche Gesundheit kann psychische Gesundheit beeinflussen und umgekehrt. Schmerz und Krankheit können eine Verschlimmerung von bestehenden Verhaltensproblemen verursachen und umgekehrt kann erhöhter psychischer Stress eine bestehende Krankheit verschlimmern.

Ein Beispiel dafür wäre einen Hund, der Angst hat allein zu bleiben, länger als gewöhnlich allein zu lassen. Während die Besitzer weg sind leidet der Hund unter starkem Stress. Am nächsten Tag sind die Hautallergien des Hundes viel schlimmer geworden. Jetzt leidet der Hund an extremen Juckreiz und er fühlt sich unwohl, darum bekommt er viel weniger Schlaf. Der Schlafmangel kombiniert mit dem Juckreiz machen das allein bleiben noch viel schlimmer und folglich verschlimmert sich auch die Allergie um ein weiteres, bis diese zu einer chronischen Krankheit wird. Nun folgt der Hund dem Besitzer von Raum zu Raum und bekommt kaum mehr ein Auge zu; nicht nur wenn der Besitzer weg ist sondern auch wenn er da ist. Der Hund fängt an bei jedem Geräusch zu erschrecken und zu bellen. Der Hund ist in einem Teufelskreis gefangen.

Befreiung aus dem Teufelskreis

Die gute an der Sache ist, dass schon die kleinste Veränderung, die Sie für den Hund schaffen, eine positive Auswirkung auf Gesundheit und Verhalten hat und einen Ausweg aus dem Teufelskreis schaffen kann. Wenn Sie mit Ihrem Hund bereits an einem seiner Verhaltensproblemen arbeiten, wird das nächste Problem viel leichter zu lösen sein. Wenn Sie vermuten, dass Ihr Hund zu gestresst ist oder sogar anfängt an chronischen Stress zu leiden, versuchen Sie, den Stress im Alltag zu reduzieren. Geben Sie ihm qualitativ hochwertiges Futter, erhöhen Sie seinen Schlafkomfort und -Dauer, entfernen Sie Stressoren in seinem Umfeld und vermindern sie temporär soziale Interaktionen und körperliche Betätigung. Damit meine ich nicht, dass Sie dem Hund diese Dinge verbieten sollen, sondern sie lediglich zu reduzieren, wenn der Hund Ruhe braucht um seine Homöostase zu erreichen. Wenn sich Ihr Hund anfängt wieder besser zu fühlen, können Sie anfangen die Menge sozialer Interaktionen und körperlicher Betätigung wieder langsam zu erhöhen. Achten Sie dabei jedoch auf Warnsignale, dass sie zu schnell zu viel hinzufügen.

Wie man zu Hause den Hund vor Stressoren schützen kann:

  • Machen Sie Musik oder Rauschen an, um die Geräusche der Nachbarn zu dämpfen.
  • Verhindern Sie, dass Ihr Hund beim Fenster raus sehen kann, falls er dort öfters Dinge sieht die ihm nicht passen oder ihn erschrecken

Beruhigende Aktivitäten, die man mit dem Hund während einer längeren Pause vom alltäglichen Stress machen kann:

  • Futtersuche – Verstecken Sie Futter im Haus oder Hof und lassen Sie es den Hund suchen.
  • Futterrätsel – Sie können Ihrem Hund einen Futterball oder anderes gefülltes Spielzeug geben, falls er diese nicht frustrierend findet.
  • Ruhige Schnüffel-Spaziergänge – Gehen Sie zu einer Zeit in der nicht viel los ist mit dem Hund an einem ruhigen Ort spazieren. Lassen Sie ihn schnüffeln und seiner Nase folgen. Folgen Sie ihm an lockerer Leine damit er selbst Entscheidungen treffen und das Umfeld mit der Nase erforschen kann. Falls Ihr Hund dabei zu hektisch wird und sich nicht mehr bremsen kann, können Sie stattdessen Futter im Gras verteilen und sagen „such!“ während Sie mit dem Finger auf die Stelle zeigen wo der Hund schnüffeln soll um das Futter zu finden.
  • An ruhigem Verhalten arbeiten – Legen Sie eine längere Trainingspause ein oder fangen Sie an, an ruhigem Verhalten mit Ihrem Hund zu arbeiten, wie etwa den Hund fürs Hinlegen belohnen. Anleitung: https://youtu.be/wesm2OpE_2c Vermeiden Sie es, an Verhalten und Tricks zu arbeiten, wo der Hund zu aufgewühlt oder überdreht wird. Machen Sie eine Pause von anspruchsvollen Aktivitäten wie Agility, Ballspielen und Auftritten. Konzentrieren Sie sich stattdessen auf ruhige Verhalten und Aktivitäten. Denken Sie darüber nach, sich eventuell einen Hunde-Pdog training dog trainer youtube calm handlinghysiologen oder Hunde-Fitness-Trainer zur Beratung zu holen, wenn Sie sich nicht sicher sind, ob Ihre Sport- und Trainingspläne körperlich und mental zu belastend für Ihren Hund sein könnten. Ein solcher kann Ihnen dabei helfen, neue, machbare Trainingspläne zu erstellen.
  • Massage und Berührung – Falls Ihr Hund es mag, angefasst zu werden, können Sie ihn auf eine ruhige, sanfte Weiße streicheln. Sehen Sie davon ab, ihn wild zu rubbeln, wie es viele Leute machen. Setzen Sie sich auf die Couch und schauen Sie gemeinsam fern, während Sie den Hund ruhig streicheln oder massieren mit dem Ziel ihn nicht aufzuregen, sondern ihn zu beruhigen und zu entspannen.

 

Kontrolle über das Umfeld

dogincratesmallEs ist wichtig, dass der Hundebesitzer dafür sorgt, dass alle Grundbedürfnisse des Hundes für dessen physische und mentale Gesundheit gedeckt sind. Es gibt ein Grundbedürfnis das bei Hunden oft übersehen wird, nämlich dem Hund einen Sinn von Kontrolle über sein Umfeld zu geben und dass er ab und zu eigenständige Entscheidungen treffen kann.

Eine Vielzahl von Trainings-Anleitungen für neue Hundebesitzer gibt vor, dass ein Hund in einen Zwinger gehört, während sein Besitzer auf der Arbeit ist. Manche Hunde kommen damit ganz gut zurecht; aber für andere schafft das karge Umfeld, wo wenig bis gar keine Entscheidungsmöglichkeiten gegeben sind, unerwünschte Nebeneffekte, die sich im Verhalten des Hundes zeigen, wenn er im Käfig ist oder sobald er raus gelassen wird. Für junge Welpen oder frisch adoptierte Hunde ist es vom Vorteil, sie in einem ausbruchsicheren Welpen-Gehege mit Schlafplatz, Spiel-Bereich, Spielsachen, Kauartikeln, Wasserschüssel, (und bei Bedarf Pipi-Matte) unterzubringen. Das ermöglicht dem Hund über den Zeitraum, wo der Besitzer nicht da ist, selbstständig Entscheidungen zu treffen, anders als in einem Zwinger, in dem er nur aufstehen, sich umdrehen und wieder hinlegen kann.

Viele Menschen möchten, dass ihr Hund auf Spaziergängen ständig in Fuß-Position neben ihnen her geht und niemals den Boden schnüffelt. Dies schafft für den Hund außer Haus keine Entscheidungsmöglichkeiten. In manchen Orten ist es sinnvoll und nützlich, wenn der Hund dicht neben einem geht, zum Beispiel um sicher durch eine Menschenmenge zu kommen. Andererseits ist es auch wichtig, dem Hund die Freiheit zu geben, die Umgebung zu erschnüffeln und schlichtweg einfach mal „Hund zu sein“. Sie können das machen indem Sie einen ruhigen Ort finden wo Sie dem Hund „Geh schnüffeln“ signalisieren, ihn an lockerer Leine folgen und entscheiden lassen, wo er hingehen möchte. Sobald Sie weitergehen möchten, sagen Sie zu ihm „na komm“ und setzen den Spaziergang gemeinsam fort.

Wir können Hunden eine andere Art von Belastbarkeit beibringen, um mit gutem und schlechtem Stress fertig zu werden

Durch Training mit „Positiver Verstärkung“ können wir eine Zweiweg- Kommunikation mit unseren Hunden schaffen und ihnen beibringen, mit gutem als auch schlechtem Stress fertig zu werden, während wir ihnen erlauben, Entscheidungen zu treffen und Kontrolle über ihr Umfeld zu haben.

Ein Beispiel für eine Zweiweg-Kommunikation wäre das „Eimer-Spiel“ (Englisch: The Bucket Game), das der weltberühmte Hundetrainer und -verhaltensberater Chirag Patel erfunden hat. Durch dieses Trainingsspiel ist es dem Hund möglich, dem Besitzer mitzuteilen, dass er sich wohl fühlt während er frisiert oder behandelt wird, aber auch sobald er anfängt, sich nicht mehr wohl zu fühlen. Video Erklärung von Chirag Patel: https://youtu.be/GJSs9eqi2r8

dog training clicker training empower dogDenken Sie dran: Dinge werden nicht automatisch immer besser und besser. Stress ist ein natürlicher Teil des Lebens und unser Körper ist ständig damit beschäftigt, seine Homöostase wieder auszugleichen. Aber wenn Sie sich und Ihren Hunden von den täglichen physischen und mentalen Stressoren befreien, sobald Sie merken, dass Sie auf eine Stress-Überflutung oder Krankheit zusteuern, begeben Sie sich direkt auf den Weg der Besserung. Hiermit verbleibe ich und hoffe, dass dieser Artikel nicht nur Ihren Hunden, sondern vielleicht sogar auch Ihnen selbst dabei helfen konnte, sich im Klaren über Aktivitäten zu werden, die vielleicht öfters mal zwischen „Gut“ und „Zu viel des Guten“ schwanken.

 

Ins Deutsche übersetzt von Diego Auer

Copyright © Emily Larlham 2018

 

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Happy Training!